Der Wecker klingelt heute mal früh. Wir wollen mit der Bäderbahn Molli nach Kühlungsborn fahren. Also schnell gefrühstückt und wir machen uns auf den Weg nach Bad Doberan. Nach einigem Suchen finden wir den Bahnhof und sind zeitig vor der Abfahrt (alle Stunde) vor Ort. Leider hat der Kartenverkauf gerade Pause und wir müssen warten. Aus dem Lokschuppen kommt rauchend und dampfend mit viel Geschnaufe eine der alten Loks zum Vorschein und beginnt eine Probefahrt auf dem Abschnitt vor dem Bahnhof zu machen. Leider steht der Wind so ungünstig, dass er alles was die Lok so ausspuckt (und das ist nicht wenig) zu uns rübergetragen wird. Eine dampfende Durchfahrt später sind wir komplett schwarz gesprenkelt und gehen gleich mal in Deckung, als die Lok die Rückfahrt antritt.
Einige Durchfahrten später fährt endlich unser Zug ein und wir erklimmen einen der historischen Wagen. Die ersten Meter der Strecke führen direkt durch die Fußgängerzone von Bad Doberan. Schnaufend bahnt sich der Zug im Schneckentempo den Weg durch die Stadt und wir genießen den Ausblick von der Plattform des Wagens aus. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben schlängelt sich die Strecke parallel zu schönen Alleestraßen durch die Felder. Wir überlegen, wo wir aussteigen sollen und entscheiden uns erst mal bis zur Endstation zu fahren und ggf. Auf dem Rückweg einen Stopp an der Steilküste oder in Heiligendamm einzulegen.
Erst an der Endstation erkundigen wir uns bei einigen Mitreisenden nach dem Weg in den Ort. „Da hätten sie in Kühlungsborn Ost aussteigen müssen, von hier ist es ein ordentlicher Fußmarsch“, heißt es da. Also wieder einsteigen und zurück. Zum Glück können wir mit unserem Ticket die Fahrt so oft unterbrechen, wie wir wollen.
Zwei Stationen später machen wir uns direkt auf den Weg Richtung Seebrücke und Steuern das erste Eiscafé an, dass wir finden können. Mit einem großen Eisbecher gestärkt geht es durch ein paar Geschäfte Richtung Strandpromenade und zum großen Spielplatz. Auf dem Weg dahin setzen Malin und Jona auf einigen Bungee-Trampolinen zu Höhenflügen an. Dann geht es auf einen Kletter-Spielplatz ganz im Hafenstil.
Ich versuche noch meinen ehemaligen Arbeitskollegen zu treffen, der inzwischen das elterliche Hotel hier im Ort übernommen hat. Leider ist er gerade unterwegs und so wird nichts aus dem spontanen Treffen. Dann ist es auch schon Zeit für den Rückweg und wir traben zum Bahnhof. Der Zugbist eine ganz schlechte Wahl, denn die Urzeit hat einer der Reiseveranstalter offensichtlich für sich gebucht und so treffen gemeinsam mit uns drei große Reisebusse mit Kreuzfahrern ein. Alle schön durchnummeriert und mit einem Reiseleiter vorweg. Wir Kapern den allerletzten Wagon und hoffen hier von den Massen verschont zu bleiben. Die Rechnung geht auf und so genießen wir den Rückweg mal aus der Perspektive der Schlusslaterne.
Wieder in Bad Doberan geht es zurück zum Campingplatz und als krönender Abschluss folgt ein Bad im Meer.