Campingurlaub Börgerende
Vom 09. – 23.08.2015 waren wir mit unserem Wohnwagen im erste längeren Urlaub an der Mecklenburgischen Ostseeküste. Was wir da so erlebt haben könnt ihr auf den folgenden Seiten lesen.
1. Tag
Vom 09. – 23.08.2015 waren wir mit unserem Wohnwagen im erste längeren Urlaub an der Mecklenburgischen Ostseeküste. Was...
In der Zeit vom 3. bis 12. August 2003 starteten wir zu einer Radtour durch das Wendland und entlang der Elbe. Die entstandenen...
Eigentlich hatten wir in der Zeit vom 16. bis 21.08.2004 eine Wandertour um den Bodensee zu machen und diesen halb zu umrunden....
Vom 09. – 23.08.2015 waren wir mit unserem Wohnwagen im erste längeren Urlaub an der Mecklenburgischen Ostseeküste. Was wir da so erlebt haben könnt ihr auf den folgenden Seiten lesen.
1. Tag
Heute wollen wir uns Rostock ansehen. Wir folgen der B105 und unser größtes Problem ist, wie schon bereits in Warnemünde, die Durchfahrtshöhe der Parkhäuser. Die meisten sind maximal 2m hoch und mit unserem Fahrradträger erreichen wir die annähernd und ich will es auf keinen Versuch ankommen lassen. Nach einem Tipp parken wir direkt gegenüber dem Yachthafen an der Hafenmole für 3‚-€ am Tag und machen uns auf Richtung Innenstadt.
Vom Kröpeliner Tor aus wandern wir die Fußgängerzone entlang, am Universitätsplatz vorbei, bis zum neuen Markt. Ein Blick noch in die Kirche St. Marien und wir machen uns auf endlich ein paar Postkarten zu kaufen. Wir finden ein paar schöne Karten und setzen uns mit 16 zu schreibenden Ansichtskarten in ein Eiscafé. Jona schreibt tapfer ihre Karten selbst und auch wir fassen und kurz.
Malin und ich machen noch einen kleinen Fußmarsch und werfen die Karten ein, dann geht es zurück zum Campingplatz. Die Kinder und ich machen uns noch auf zum Strand, während Steffi sich im Wagen ausruht. Wir finden am Strand tatsächlich unsere Campingplatz Nachbarn und bauen uns daneben auf. Die Kinder ziehen nach dem ersten Bad in der Ostsee mit dem Kescher los und fangen erfolgreich eine kleine Garnele und eine kleine Krabbe, die im Eimer-Aquarium eingehend studiert werden, bevor sie zurück ins Meer entlassen werden.
Den Abend verbringen wir nebenan bei einigen Runden Skip-Bo, Bier und viel Spaß.
Heute machen wir mal keinen Ausflug und verbringen den Tag am Strand zusammen mit unseren Campingplatz Nachbarn. Ganz entspannt liegen wir in der Sonne, testen unsere neue Strandmuschel und stürzen uns immer wieder in die Fluten. Die Wellen sind heute ganz schön hoch und Jona braust auf dem Bodyboard bis an den Strand. Allerdings haut die eine oder andere Welle sie auch um und man muss mächtig aufpassen.
Am Abend ist wieder Grillfest mit Livemusik auf unserem Campingplatz. Allerdings machen wir heute unseren eigenen Grillabend und schauen nur kurz vorn vorbei. Die Rock’n’Roll Band ist nicht schlecht, allerdings steht der Wind heute ungünstig und der Rauch vom Holzfeuer für das Stockbrot zieht direkt über den Platz. Da schauen wir uns lieber den Sonnenuntergang am Strand an.
Heute geht es nach Warnemünde. Wir parken am Bahnhof und wandern dann weiter Richtung Binnenhafen. Am alten Strom entlang geht es an unzähligen Restaurants und Souvenirläden. Einige verkaufen direkt vom Schiff. Insgesamt ein schönes Ambiente, aber auch sehr voll mit Touristen.
In der Fußgänger Zone hören wir auf einmal Klaviermusik und werden neugierig. Mitten auf dem Platz steht ein Klavier mit der Aufschrift „My traveling piano“ und ein junger Mann spielt River flows in you von Yakuma. Wir lauschen eine Weile und wandern dann los, um uns noch ein paar Fischbrötchen zum Mittag zu holen. Vor der Bank die wir uns für den Verzehr ausgesucht haben hat sich ein Pole aufgebaut und schmettert eine Oper nach der anderen. Er hat wirklich eine tolle Stimme. Sein Platz scheint begehrt zu sein, denn nach einigen Minuten Tauch unser Klavierpieler auf und fragt, wann der Platz frei wird. Offenbar müssen die Kleinkünstler nach einiger Zeit den Platz wechseln.
Steffi spricht ihn an und erfährt, dass er schon seit ca. drei Jahren mit dem Piano unterwegs ist. Wenn es ihm in Deutschland zu kalt wird zieht er Richtung Süden. Wohnen tut er in einem zum Wohnmobil umfunktionierten Transit. Wir unterstützen sein Projekt und erstehen zwei CD’s mit persönlicher Widmung für Jona und Malin. Inzwischen haben wir die CD’s schon mehrfach durchgehört und finden sich echt gut.
Unseren Ausflug nach Rostock verschieben wir und machen uns lieber auf den Weg zurück zum Campingplatz. Dann können wir lieber noch einmal ins Wasser springen.
Nach den ganzen Ausflügen gönnen wir uns jetzt mal Ruhe und verbringen den Tag ganz unspektakulär am Wohnwagen.
Heute wollen wir in den Rostocker Zoo. Ohne es direkt geplant zu haben, haben unsere Campingplatz Nachbarn das gleiche Ziel und so treffen wir uns bereits auf dem Parkplatz wieder.
Gemeinsam schlendern wir durch den Zoo, der wirklich schön ist. Ähnlich grün und weitläufig wie Hagenbeck. Im neuen Darwineum wird die Geschichte der Entstehung der Erde, kombiniert mit Gehegen von Tieren erklärt. Vom Pantoffeltierchen bis zum Menschenaffen ist alles vertreten. Bei den Seelöwen schauen wir beider Fütterung zu und lassen uns den Unterschied zwischen Ohrenrobben und Hundsrobben erklären.
Weiter geht es durch den „alten“ Teil des Zoos und wir sehen alles von A wir Adler bis zu Z wie Zebra. Bis zum Toresschluss um 18.00 Uhr bleiben wir und auch die Kinder halten tapfer durch, es gibt aber auch viel zu entdecken.
Wir lassen den Tag ruhig angehen. Am Nachmittag starten wir dann noch zu einer kleinen Fahrradtour in den nahen Gespensterwald. Es geht es Stück auf dem Deich entlang, dann kommen wir an einen knorrigen alten Laubwald. Die Bäume sehen in der Tat interessant aus und man kann sich Nasen, Augen und Arme gut vorstellen. Der Wald ist wirklich sehr „geisterlich“, wie Jona sagt. Der Radweg führt am Steilufer entlang und man hat einen herrlichen Blick über die Ostsee.
Wir kommen im Seebad „Nienhagen“ aus und genehmigen uns noch ein Eis, bevor wir den Rückweg antreten. Malin schafft es nun. Endlich mit ihrem neuen Fahrrad allein anzufahren und ist stolz wie Oskar.
Der Wecker klingelt heute mal früh. Wir wollen mit der Bäderbahn Molli nach Kühlungsborn fahren. Also schnell gefrühstückt und wir machen uns auf den Weg nach Bad Doberan. Nach einigem Suchen finden wir den Bahnhof und sind zeitig vor der Abfahrt (alle Stunde) vor Ort. Leider hat der Kartenverkauf gerade Pause und wir müssen warten. Aus dem Lokschuppen kommt rauchend und dampfend mit viel Geschnaufe eine der alten Loks zum Vorschein und beginnt eine Probefahrt auf dem Abschnitt vor dem Bahnhof zu machen. Leider steht der Wind so ungünstig, dass er alles was die Lok so ausspuckt (und das ist nicht wenig) zu uns rübergetragen wird. Eine dampfende Durchfahrt später sind wir komplett schwarz gesprenkelt und gehen gleich mal in Deckung, als die Lok die Rückfahrt antritt.
Einige Durchfahrten später fährt endlich unser Zug ein und wir erklimmen einen der historischen Wagen. Die ersten Meter der Strecke führen direkt durch die Fußgängerzone von Bad Doberan. Schnaufend bahnt sich der Zug im Schneckentempo den Weg durch die Stadt und wir genießen den Ausblick von der Plattform des Wagens aus. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben schlängelt sich die Strecke parallel zu schönen Alleestraßen durch die Felder. Wir überlegen, wo wir aussteigen sollen und entscheiden uns erst mal bis zur Endstation zu fahren und ggf. Auf dem Rückweg einen Stopp an der Steilküste oder in Heiligendamm einzulegen.
Erst an der Endstation erkundigen wir uns bei einigen Mitreisenden nach dem Weg in den Ort. „Da hätten sie in Kühlungsborn Ost aussteigen müssen, von hier ist es ein ordentlicher Fußmarsch“, heißt es da. Also wieder einsteigen und zurück. Zum Glück können wir mit unserem Ticket die Fahrt so oft unterbrechen, wie wir wollen.
Zwei Stationen später machen wir uns direkt auf den Weg Richtung Seebrücke und Steuern das erste Eiscafé an, dass wir finden können. Mit einem großen Eisbecher gestärkt geht es durch ein paar Geschäfte Richtung Strandpromenade und zum großen Spielplatz. Auf dem Weg dahin setzen Malin und Jona auf einigen Bungee-Trampolinen zu Höhenflügen an. Dann geht es auf einen Kletter-Spielplatz ganz im Hafenstil.
Ich versuche noch meinen ehemaligen Arbeitskollegen zu treffen, der inzwischen das elterliche Hotel hier im Ort übernommen hat. Leider ist er gerade unterwegs und so wird nichts aus dem spontanen Treffen. Dann ist es auch schon Zeit für den Rückweg und wir traben zum Bahnhof. Der Zugbist eine ganz schlechte Wahl, denn die Urzeit hat einer der Reiseveranstalter offensichtlich für sich gebucht und so treffen gemeinsam mit uns drei große Reisebusse mit Kreuzfahrern ein. Alle schön durchnummeriert und mit einem Reiseleiter vorweg. Wir Kapern den allerletzten Wagon und hoffen hier von den Massen verschont zu bleiben. Die Rechnung geht auf und so genießen wir den Rückweg mal aus der Perspektive der Schlusslaterne.
Wieder in Bad Doberan geht es zurück zum Campingplatz und als krönender Abschluss folgt ein Bad im Meer.
Heute lassen wir es ruhig angehen und beschließen einen Tag am Strand zu verbringen. Das Wetter ist sonnig, jedoch weht ein kräftiger Wind. Wir packen die Sachen zusammen und ziehen mit Sack und Pack an den Strand. Auf die Handtücher müssen wir Steine legen, sonst geht alles fliegen. Unseren kleinen Sonnenschirm von Mallorca Stecken wir tief in den Sand und fahren ihn so kurz wie möglich aus. Nur dem Wind keine Angriffsfläche bieten. Wir legen uns jedoch ohnehin in die Sonne, weil es im Schatten bei dem Wind ein wenig zu frisch ist.
Die Kinder buddeln tapfer im Sand und ich unternehme diverse Anläufe mit Jona, um die Ostsee zu testen. Nach wenigen Metern protestiert Jona jedoch. Wasser zu kalt, Steine zu hart, Wellen zu hoch, Quallen zu viel… Irgendwas ist ja immer.
Richtig lange halten wir es am Strand nicht aus und packen wieder die Sachen zusammen. Ich möchte aber auf jeden Fall einmal in der Ostsee baden und bleibe noch mit Malin am Strand. Malin kommt ein ganzes Stück mit ins Wasser, entscheidet sich dann aber doch für den Rückzug und ich tauche allein in die Wellen. Wenn man erstmal drin ist, ist es gar nicht so schlimm und der kalte Wind lässt das Wasser geradezu warm erscheinen.
Zurück am Wohnwagen bauen wir unseren Landmann Grill auf, den wir für unseren ersten Zelturlaub für damals 10 DM erworben haben. Gut gepflegt und immer nur im Campingurlaub genutzt, sieht er aus wie neu. Wenig später brutzelt das Fleisch auf dem Grill.
Heute machen wir eine kleine Fahrradtour und stoppen ein paar hundert Meter weiter am ersten Eisladen und Essen jeder einen Eisbecher. Danach geht es weiter auf dem Deich entlang. Malin ist leider immerfort sehr unsicher auf ihrem Rad und der wenige Schlaf mach es nicht einfacher sie zum Weiterfahren zu motivieren. An einem kleinen Stauwerk machen wir Halt und begeben uns auf den Rückweg.
Nach der Tour klönen wir noch kurz mit den Nachbarn und schauen uns die Aufteilung in ihrem Wohnwagen an. Wir verabreden uns und gehen wenig später gemeinsam zum Grillabend mit Live-Musik. Die Kinder spielen auf dem angrenzenden Spielplatz und wir essen ein Fleisch und Wurst vom Grill. Die Live-Band sieht etwas seltsam aus, macht aber ganz gute Musik. Gegen halb Zehn machen wir uns auf den Weg ins Bett.
In der Nacht ist ein Unwetter über Mecklenburg-Vorpommern hinweggezogen und auch wir werden durch Donnergrollen geweckt. Steffi fährt die Antenne ein und wirft noch Mal einen Blick ins Vorzelt, noch alles in Ordnung. Dennoch räumen wir die Sachen zur Seite, damit nichts im Wasser liegt, wenn der Regen einsetzt.
Gegen 5.00 Uhr geht ein Ruck durch den Wohnwagen. Im ersten Moment denken wir eines der Kinder ist aus dem Bett gefallen, aber die schlummern friedlich in ihren Betten. Ein Blick aus dem Wohnwagen lässt Schlimmes vermuten, die eine Hälfte vom Vorzelt ist eingestürzt. Offenbar hat sich auf der einen Seite ein Sack gebildet und die Regenmassen haben sich darin gesammelt. Irgendwann könnte das Gestänge dem Gewicht nichts mehr standhalten. Zum Glück bewahrheitet sich meine erste Vermutung nicht und das Gestänge ist nicht gebrochen, sondern nur eine Stange leicht verbogen. Wir können das Zelt wieder aufrichten und sichern. Immer wieder sammelt sich Wasser in der Ecke, das wir mit der Hand rausdrücken, anschließend fließt es dann durch unser Vorzelt. Nach einiger Zeit lässt der Regen nach und wir legen uns wieder ins Bett. An Schlafen ist jedoch nicht zu denken.
Am Morgen sind unsere Tagespläne erst mal dahin und wir müssen uns um Ersatz kümmern. Also ziehe ich mit einer langen Einkaufsliste los und klappere der Reihe nach den Campingshop, den real Markt und Bauhaus ab. Leider mit mäßigem Erfolg. Ich Bekommen zwei Orkanstützen, aber leider keine Ersatzstange für unser leicht verbogenes Vorzelt. Auf dem Rückweg gerate ich in einen Stau und mein erster Umfahrungsversuch scheitert nach wenigen Metern an einer wegen Bauarbeiten gesperrten Straße. Also Reihe ich mich wieder brav in die Schlange ein.
Auf dem Rückweg noch ein Einkaufsstop bei Aldi, Edeka und Co. und ich bin zurück auf dem Campingplatz. Neben uns kommen gerade neuen Nachbarn an und wir knüpfen die ersten Kontakte und helfen beim Einparken des Wohnwagens. Die Kinder sind ungefähr im Alter von unseren und so sitzt Luisa nach kurzer Zeit bei uns im Wohnwagen und bastelt mit Jona und Malin, während ihre Eltern sich häuslich einrichten.