Wetter: Sonnig und heiß
Tageskilometer: 53,01km
reine Fahrzeit: 3h 36min
Zwei und einen im Sinn!
Wir brechen früh auf Richtung Ratzeburger Seen. Der Wecker klingelt uns um 7.00 Uhr aus dem Schlaf. Wir haben gut geschlafen, obwohl die Leute und der Platz hier seltsam sind. Nun, eigentlich könnte man richtig was aus dem Platz machen, aber daran hat hier scheinbar noch niemand gedacht. Die Toilettenhäuser bestehen aus Containern, die wir ja schon aus dem letzten Jahr von Tossens her kennen. Hier sind sie zwar ein bisschen sauberer, trotzdem muss man die Luft anhalten, wenn man sich in der Dusche umdrehen will. Außerdem sind die Container wasserdicht! Und wie! Vor meiner Dusche stehen heute morgen 2cm Wasser und schwappen lustig in meine Latschen. Na toll! Die Leute hier scheinen den Blick auf diese Häuschen aber zu lieben, wenn man sich die Ausrichtung der Wagen hier ansieht. Um andere Wagen herum sieht es aus, als sei ein Toys’r us Laden in die Luft geflogen – man ist halt sehr kinderfreundlich. Nun ja, Hauptsache wir haben gut geschlafen.
Nachdem wir gepackt haben, geben wir noch den Schlüssel beim Platzwart ab. Der wohnt oben im Ort und lässt sich auf dem Platz scheinbar lieber nicht blicken.
Wir suchen uns den kürzesten Weg nach Ratzeburg raus, denn hier geht es stetig weiter bergauf und bergab. Wir erreichen Seedorf und finden leider keinen Bäckerladen. Wenn wir nicht jemanden überfallen, müssen wir mit dem Frühstück heute wohl bis Ratzeburg warten. Weiter geht es auf der Landstrasse Richtung Salem. Nachdem wir bei Dannenberg schon Kamerun passiert haben, verwundert es uns nicht, dass wir jetzt auch am Zuckerhut vorbeikommen. Richtiger müsste man wohl sagen in Zuckerhut. Die Welt ist halt ein Dorf!
In Ratzeburg steuern wir als Erstes einen Bäcker an und kaufen den Bestand auf. Kugelrund und satt, sinnen wir über die Strecke nach. Steffi hat keinen Bock mehr! Wir machen einen Deal: Wenn Steffis Paps Zeit hat uns heute abzuholen, dann brechen wir ab. Andernfalls fahren wir weiter auf unseren Campingplatz und morgen nach Bad Oldesloe. Nach einem Telefonat steht es fest, er hat heute Zeit. Jedoch wird es wohl erst gegen Abend etwas und die Zeit bis dahin wollen wir sinnvoll nutzen. Wir fahren ihm auf der B 208 entgegen.
Trotz der hügeligen Landschaft kommen wir gut voran und schaffen es sogar bis nach Bad Oldesloe. Das sind eigentlich zwei Etappen an einem Tag. Die Fahrt dahin ist unspektakulär, das einzige Highlight der Blick von Siebeneichen über die Wälder bis nach Lübeck.In Bad Oldesloe schlagen wir uns beim „Gold Gockel“ den Magen voll. Zweimal Deutschland-Teller (Currywurst-Pommes). Der fahrende Grillmann macht den Teller voll bis zum Rand und wir fragen uns, wie er es wohl gemacht hätte, wenn wir eine große Portion Pommes genommen hätten. Bei Plaza gegenüber kaufen wir zwei neue lustige Taschenbücher, denn wir müssen ja noch warten.
Weiter geht’s zur Jugendherberge. Dort angekommen machen wir uns auf den Bänken breit und fangen an zu lesen. Bald schon kommt der Anruf von Hans, er ist bereits in Kisdorf. Wir entladen unsere Fahrräder und machen uns noch breiter. Zu Glück erhebt niemand Anspruch auf den Platz. Hans fährt vor und mit dem Beladen das Wagens geht unsere Reise auch schon zu Ende. Der Alltag hat uns wieder (oder umgekehrt).
Credits:
- Herzlichen Dank an Hans und Bine für den hervorragenden Transfer!
- An Ave und Arno für die Bemühungen wegen des Ladegerätes!
- An Mama und Papa Brix fürs Katzenfüttern und Blumengießen!
- An alle, die uns so liebe und nette SMS geschickt haben und die wir nicht beantwortet haben.
- An alle, die unsere Reiseberichte gelesen haben.
Fazit:
- Wir sind 439,65km geradelt.
- Die höchste Geschwindigkeit lag bei 56km/h und die langsamste wohl so bei 4km/h.
- Die Reise war anstrengend, aber schön. Die Wärme und der trockene Boden haben einige Radwege, die in unseren Karten stehen, unbefahrbar gemacht.
- Wir waren in fünf verschiedenen Bundesländern und haben zahlreiche interessante und lustige Leute getroffen.
- Wir haben alleine über 100 digitale Bilder und fast zwei 36er Farbfilme voll.
- Wir haben mehr Kondition und die 90% Dreck sind inzwischen eine gehörige Bräune geworden, die auch nach dem Duschen noch bleibt.
- Ach ja, der UNO-Contest steht bei 1205:1401 für mich!
Aber da fordert gerade jemand eine Revanche…