1. Etappe
Strecke: Konstanz nach Ludwigshafen wandern(Bodmann)
Wetter: Warm, anfangs sonnig, später bewölkt und Regen
Tageskilometer: ca. 25 km
Wir haben Bodmann erreicht und sind um eine Erfahrung reicher. 25 km wandern mit ca. 10 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken sind verdammt viel. Um nicht zu sagen zu viel! Nach einer recht unruhigen Nacht -es war ein sehr lauter Campingplatz und wir hätten unser Zelt vielleicht doch nicht neben den Spielplatz bauen sollen- packen wir morgens unsere Sachen zusammen.
Gegen 10.45 Uhr machen wir uns dann endlich auf den Weg. Zunächst führt uns der Weg Richtung Yacht- und Fährhafen, danach an der Insel Mainau vorbei. Einen Besuch verschieben wir auf später. Dann geht es zwischen Wiesen und kleinen Wäldern am Ufer des Sees entlang. Vom eigentlichen See sieht man leider nicht viel, da dieser entweder von Grundstücken oder Wald verdeckt wird. Wir sind uns einig, die Strecke gefällt uns nicht so gut. Zum einen ist sie auch der Radrundweg (und Radler gibt es hier massig), zum anderen gehen wir bis Wallhausen fast nur Strassen, die durch die einzelnen Orte führen. Aber unsere Tourenbeschreibung verspricht ja, dass es schöner werden soll.
Sie behält Recht! Hinter Wallhausen gehen wir entlang des Überlinger Sees an einem beeindruckenden Steilufer entlang. Zu unserer Linken steigt der Wald zig Meter steil an und gleicht teilweise einem undurchdringlichen Regenwald. Rechts unter uns liegt das Ufer des Sees zum Greifen nah. Der Weg fordert schon ein wenig Trittsicherheit. An den ausgewaschenen Stellen helfen Bretter oder halbierte Baumstämme weiter.
Den ganzen Tag freuen wir uns schon auf die Durchquerung der Marienschlucht, doch bevor es dazu kommt, ziehen dunkle Wolken auf. Bald beginnt es zu regnen. Wir kramen unsere Regensachen und Regenhüllen hervor. Das dichte Blätterdach schützt uns anfangs recht gut, doch bald prasselt es gehörig auf uns ein. Inzwischen sind wir langsam am Ende unserer Kräfte. Bis hierher war Spaß, aber jetzt wird es ernst. Bis Bodmann ist es noch 1 Stunde strammer Fußmarsch erfahren wir, nachdem wir die Mündung der Schlucht passiert haben. Den Abstecher hindurch haben wir in Anbetracht des Wetters und unserer Kondition mal ausfallen lassen. Bei unserem Tempo sind es also noch gute 2 Stunden.
Wir quälen -und das ist nicht übertrieben- uns weiter bis hinein nach Bodmann. Inzwischen sind wir wirklich fertig und der Dauerregen macht die Sache auch nicht besser. Wir schleichen Richtung Zentrum und suchen nach einer Unterkunft. Eine Frau fragt, wo wir hinwollen und sagt, der Campingplatz sei noch ein ganzes Stück um den See rum. Das Gästehaus den Berg hinauf und eventuell belegt. Zufällig hat Sie aber noch ein Zimmer für uns. Wir schauen es uns kurz an, hätten aber auch einen Heuboden genommen. Endlich im Trockenen, eigene Dusche und kuschelige Betten.
Wir duschen und gehen im Anschluss im Gasthof „Adler“ zünftig essen. Uns tun die Füße so weh, dass wir bestimmt aussehen wie der Bucklige und sein Freund mit dem Holzbein. Wenn wir morgen weiterlaufen, dann max. 10km am Tag, da sind wir uns einig. Jetzt sind wir erstmal froh in der Wagerechten zu liegen.