Wetter: Sonnig, keine Wolke und sehr warm
Tageskilometer: 48,29km
reine Fahrzeit: 3h 43min
Pünktlich um acht klingelt der Wecker.
So richtig entspannt haben wir nicht geschlafen. Die Bundsbahn hat die Strecke leider nicht über Nacht stillgelegt. Wir packen unsere Sachen zusammen und fahren als erstes zurück zum OBI-Markt vom Vortag. An Steffis Lenkertasche hat sich eine Niete gelöst. Auf dem Weg kaufen wir beim Bäcker ein paar Brötchen zum Frühstück. Bei OBI verschrauben wir schnell die Lenkertasche und holen gleich nebenan noch eine Rolle Nähzwirn. Auch unser Zelt muss ein bisschen geflickt werden.
Dann kann es los gehen. Inzwischen ist es kurz nach 11 und unsere erste Etappe beginnt.Wir halten uns erst auf der B191, biegen aber recht schnell auf einen Feldweg ab. Nachdem wir uns ein kurzes Stück bergauf gequält haben, bekommen wir eine willkommene Erfrischung. Direkt aus einer riesen Wasserkanone, die neben einem Maisfeld auch die halbe Strasse bewässert. Das tut gut!
Schnell merken wir, dass wir zu früh abgebogen sind und fahren einen kleinen Umweg, bevor wir den richtigen Weg finden. Die Landschaft ist sehr schön und wir erreichen über Habighorst, die kleine Gemeinde Eschede, die durch das ICE-Unglück traurige Berühmtheit erlangt hat. Ein Eis an der Tankstelle und noch mal nachgefragt – wir sind auf dem richtigen Weg.
Nach einem kurzen Stück an der Bundesstrasse biegen wir ab Richtung Aschauteiche, einem der bedeutendsten Fischveredelungsgebiete Norddeutschlands. Etwas enttäuscht sind wir dann schon. Wir hatten mit einer richtigen Fischzucht, vielleicht ein paar erklärenden Schildern oder zumindest einem guten Fischrestaurant gerechnet. Stattdessen Wald und vereinzelt ein paar Teiche, randvoll mit Goldfischen. Das erklärt wenigstens das Fehlen des Restaurants.
Wir strampeln weiter durch den Wald und der Weg wird immer beschwerlicher. Die Sonne hat den feinen Heidesand ausgetrocknet und letztendlich ist es, als versuche man am Timmendorfer Strand zu fahren. Wir steigen ab. Von hinten rauscht ein riesiger Holzlaster heran und schränkt unsere Sicht für Minuten auf mehrere Meter ein. Das diese Aktion nicht für einen besseren Weg sorgt ist wohl klar. Wir schaffen ganze drei Kilometer in einer Stunde.
Nach einiger Zeit wird der Weg wieder besser und es geht voran. Im Wald vor Hösseringen weist uns ein netter Radler den richtigen Weg. Schnurgerade zieht sich die Strecke durch den Wald. Ein paar mal noch bergauf und bergab und Steffi trägt den Etappensieg davon.
Hösseringen ist ein kleiner Ort. Die einzigen Attraktionen sind das Landwirtschaftsmuseum und der Hardau-See. Wir erreichen unseren Campingplatz und bauen auf. Der Imbiss hat montags zu und an unseren Waldwegen gab es einfach zu wenig Supermärkte. Wir müssen wirklich hungrig aussehen, denn unser Platznachbar fragt, ob er uns was vom Supermarkt mitbringen soll. Er soll! Nach kurzer Zeit liefert er die bestellten Würstchen mit Kartoffelsalat. Wir essen, duschen und stellen enttäuscht fest, dass unsere Tagesbräune zu 90% Schmutz ist. Weiß und müde legen wir uns vor das Zelt. Steffi hat ein lustiges Taschenbuch besorgt…